Routenverlauf der Reise

Sonntag, 14. Oktober 2018

Zombieland

Der Flug von Big Island zurück nach O'ahu verlief problemlos und wir hatten für die letzte Nacht ein Zimmer in der Nähe des Flughafens organisiert, da wir am nächsten Tag in Richtung amerikanisches Festland nach San Francisco fliegen sollten. Nach Aushändigung des Zimmerschlüssels suchten wir unser Räumchen und das Hotel erinnerte uns wieder stark an amerikanische Serien, die in den 70ern spielen. Bei Eintritt ins Zimmer staunten wir nicht schlecht, denn dort lagen schon sauber aufgereiht Koffer, Schuhe und Klamotten auf dem Bett. Wir waren an Unterkünften zwar schon so Einiges gewohnt, aber das Zimmer teilen wollten wir dann doch nicht. Die Rezeptionistin brauchte lange, um zu verstehen, was wir von ihr wollten, doch schließlich entschuldigte sie sich peinlich und händigte uns einen neuen Schlüssel aus. Das nächste Zimmer war diesmal exklusiv für uns und wir machten uns fertig für den geplanten Stadtrundgang durch Honolulu. 
Die Stadt war  sehr kompakt, aber insgesamt sehenswert, denn es gab überraschend viele ältere Häuser und verschiedene asiatische Tempel zu besichtigen. Ziemlich schockiert waren wir über das Ausmaß der Obdachlosen und Drogenabhängigen, die hier unübersehbar die Straßen bevölkerten. Auf unserer gesamten Reise hatten wir niemals so ein ungutes Gefühl auf der Straße wie in Honolulu. Die Menschen waren leider nicht nur arm, sondern ein großer Teil war dazu auch noch am Rande des Wahnsinns. Sie brüllten über die Straße, erschreckten Passanten, stritten sich aggressiv untereinander und wir fühlten uns einmal mehr ins Videospiel GTA versetzt, in dem eine Tollwutepidemie ausgebrochen war. Auf der Suche nach etwas Essbaren entschieden wir uns dann irgendwann entnervt für die Flucht und landeten zum Abendessen im überraschend guten hoteleigenen Chinarestaurant. Hier gab es riesige Portionen authentischer Küche zu wirklich saugünstigen Preisen. Die Nacht war kurz, denn der Flug ging frühmorgens gegen sieben. Der Wecker riss uns um 3 Uhr aus dem Bett, Emmchen pennte auf dem Arm weiter und ein Uber brachte uns sicher die paar Minuten zum Flughafen. Emmchen war dank Mellis vorrauschender Kaufstrategie ausgestattet mit ihrem authentischen Blumenkranz aus Plastik aus dem letzten Flughafensouvenirladen. Mit dem passenden Ohrwurm im Kopf starteten wir zu unserer allerletzten Station unserer achteinhalb monatigen Reise quer um die Welt: "If you're going to San Francisco, be sure, to wear flowers in your hair". Zumindest Emmalie war gewappnet.