Routenverlauf der Reise

Donnerstag, 28. Juni 2018

Gottes Werk und Emmchens Beitrag

Früh brachen wir auf in Richtung Westen. Wir hatten noch zwei Nächte auf Savaii vor uns, bis die Fähre uns wieder auf die Hauptinsel bringen sollte. Es war noch völlig unklar, wo wir diese verbringen würden, aber ein paar verheißungsvolle Stopps lagen noch auf unserer Route. Zunächst ging es ab von der Ringstraße auf eine schmale Seitenstraße in Richtung Westzipfel Savaiis. Unser erster Halt war dann ein kurzer Dschungelwalk mit schwindelerregender Hängebrücke. Zum ersten Mal hatten wir in Samoa das Gefühl gemolken zu werden. Emmalie sollte mit ihren gerade drei Jahren den vollen Preis zahlen und ich bin mir sicher, dass sie sich den Zwischenstopp nicht unbedingt ausgesucht hätte. Wir überlegten kurz, aber entschieden uns dann wie meistens doch dafür, denn unsere Devise lautet, dass man sich wahrscheinlich mehr über verpasste Gelegenheiten ärgert als über ein paar Euro weniger auf dem Konto.
Der Dschungelpfad war ziemlich dürftig, da er nach ca. 200 Metern durch dichten Wald mit Urwaldriesen und Stechmückenalarm auch schon wieder endete. Was dann allerdings kam, war schon recht spektakulär. Ziel des Pfades war ein 40 Meter hoher Turm, der in eine Hängebrücke mündete, welche 30 Meter Regenwald überspannte und an einem riesigen Urwaldriesen inklusive Baumhaus und wackligen Treppen endet. Dank Dornröschen als Reiselektüre war Emmalies Highlight der letzten Tage die Wendeltreppe, die zum Turm rauf führte. Sie war so hin und weg, dass wir die Treppe zweimal gehen mussten. Der Blick von oben war wunderschön und trotz des Preises war es ein lohnenswerter Stopp. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass dieser Teil des Waldes schon längst abgeholzt werden sollte, ironischerweise wegen der Bildung . Die Dorfbewohner haben mit der Regierung ein Abkommen, dass sie sich um ein Schulgebäude und das Land kümmern sollten und die Regierung stellt dafür den Rest zur Schulbildung, wie Lehrer und so zur Verfügung. Die Dorfbewohner entschieden, die Schule zu finanzieren, indem sie das angrenzende Stück Regenwald zu Geld machen wollten. Ein wohlhabender amerikanischer  Umweltschützer bekam diesen Plan in letzter Minute mit und kaufte den Wald frei. So ist es ihm zu verdanken, dass dieses kleine Stück ursprünglichen Paradieses überhaupt noch existiert. 
Auf dem Weg zum Auto klärte uns der im Schatten faulenzende Pförtner auf, dass das Ticket noch für zwei weitere Attraktionen gültig wäre und wir waren ganz gespannt, was noch folgen würde. Ernüchternd war dann ein flaches unförmiges Loch in einem vulkanischen Untergrund, welches den Fußabdruck eines Riesen darstellen sollte. Dieser Riese hatte wohl eine ähnliche Reiseroute wie wir und lief von Fiji durch das Meer und übertrampelte Samoa. So ganz stimmten die Größenverhältnisse nicht, da der Fußabdruck doch recht klein war und so hätte der Pazifik dann doch nur die Tiefe des Neusiedler Sees haben dürfen, damit der Riese seinen Kopf noch über Wasser halten konnte. Was sind wir bloß für spielverderbende Atheisten, dachten wir uns hier schon und ahnten nicht, dass wir dieses Gefühl am Ende des Tages noch dringlicher empfinden würden.
Der nächste Stopp war dann der westlichste Zipfel Samoas mit einer Kirche, die ein heftiger Sturm Anfang des letzten Jahrhunderts in eine Ruine verwandelte. Ab hier wurde die ausgebaute schmale Straße dann zur Schotterpiste. Die letzte Option unseres Fast-Allyoucandoonsavaii-Tickets war dann der Besuch einer Lavahöhle, die mittlerweile als rituelles Tattoostudio fungiert. Bei Ankunft erwartete uns schon ein jugendlicher und für samoanische Verhältnisse abgemagerter Halbstarker, der in diesem Niemandsland tatsächlich das Ticket sehen wollte und uns dann mürrisch zur Höhle folgte. Erklärungen seitens unseres Führers waren leider nicht inklusive. So dachten wir uns unseren Teil dazu. Einen heißen Tipp zum Schluss hatte er dennoch und er empfahl uns eine Faleanlage gleich im nächsten Dorf Falealupo.
Ein paar Minuten später erreichten wir tatsächlich mal wieder einen der schönsten Strände der Welt mit romantischen Fales und außer uns keine Menschenseele. Ein absolutes Paradies! Allerdings war es Mittagszeit und wie auf Samoa so üblich, gab es natürlich weit und breit kein Restaurant. Die Falebesitzerin erklärte uns, sie hätte gerade Mittag gegessen. Scheinbar war nichts übrig geblieben, denn sie verwies uns auf den einzigen Dorfkiosk, dort würde es Snacks zu kaufen geben. Das hörte sich sich meist vielversprechender an, als die Realität es wirklich hergab, denn es fand sich nichts anderes als Chips und süße Bonbons. Unser Überleben rettete aber der unverhoffte Nachmittagssnack in unserem Fale. Am Selbstöffnen der bereitgestellten Kokosnüsse mit einer Machete scheiterten wir kläglich, aber die samoanische Riesenbanane verschaffte Linderung unseres Magenknurrens. So wahnsinnig große Bananen hatten wir zuvor noch nirgendwo gesehen. Ansonsten verbrachten wir den Tag am paradiesischen flachen Strand, dümpelten im warmen türkisen Meer und sammelten Muscheln.
Nach dem recht ordentlichen Abendessen schlug uns die Falebesitzerin vor, dass sie mit Emmalie zum Gemeindefale gehen würde, bei der alle Kinder des Ortes versammelt wären und gleich eine Kinderparty starten würde. Emmchen traute dem Braten nicht und wollte verständlicherweise nicht alleine mit. Wir überredeten die Dame, uns auch mitzunehmen und so zogen wir am Ende mit ihrer jüngeren Schwester los und sie blieb am heimischen Herd. Mit uns wollte sie dann wohl nicht auf die Party.
Die Feier war dann ziemlich skurril. Im großen Fale in der Mitte des Hundertseelendorfes war eine Boombox aufgebaut und sämtliche Kinder unterschiedlichsten Alters tanzten ausgelassen zu lautem Schlumpfentechno. Die Kids wirkten alle ziemlich ärmlich und teilweise verwahrlost, aber sie genossen dieses Happening in vollen Zügen. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten hatte Emmalie eine Freundin gefunden und spielte mit den Einheimischen Ball und tanzte. Auf dem Stimmungshöhepunkt brach plötzlich die Musik ab und es kehrte augenblicklich Stille ein. Alle mussten sich in einen Stuhlkreis setzen, in dem sämtliche Erwachsene des Dorfes schon mit ernsten Minen warteten und kein Wort sprachen. Über unsere Anwesenheit wurde sichtlich diskutiert und fast gestritten und so fühlten wir uns zunehmend unwohler. Es fehlte noch, dass man mit Fingern auf uns zeigte, aber es war eindeutig, dass ein großer Teil des Ortes uns Fremde hier nicht dabei haben wollte. Die Schwester unsere Gastgeberin schlich sich zu uns und flüsterte uns zu, dass jetzt gebetet werden würde und wir schon dabei sein dürften. Allerdings gelte absolute Schweigepflicht für alle. Dieses Warten auf den Beginn zog sich noch bestimmt 15 Minuten hin und Emmchen beschloss das Schweigegelübde schließlich zu brechen. Es fiel ihr natürlich schwer, diesen plötzlichen Stimmungsumschwung nachzuvollziehen und uns erging es ähnlich. Auch die flüsternden Erklärungsversuche unsererseits versandeten. Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, verabschiedeten wir uns höflich beim für uns wahrscheinlichen Dorfoberhaupt, der in der Mitte einer langen Tafel thronte und schlichen beschämt davon. Wir waren froh, wieder in unserem Fale zu sein, auch wenn die sicheren vier Wände um uns herum fehlten. Erschöpft schliefen wir bei für Melli viel zu lautem Meeresrauschen ein und fühlten uns schon wieder etwas gottverlassener. Am nächsten Tag wartete die Südseite Savaiis darauf, von uns erobert zu werden und wir hofften inständig auf Gottes Gnaden.






































Sonntag, 17. Juni 2018

Brenzliges Savaii und immer knappere Kleidung

Heute sollte es nach Savaii, der größeren, aber unbewohnteren und wilderen der zwei Hauptinseln Samoas gehen. Mein Anspruch war es, beide Inseln komplett zu umrunden und so hatten wir vor, die Küstenstraße weiter in Richtung Fährhafen zu nehmen. Unser Kleinwagen führte uns so ab von der Hauptstraße, durch kleine schnuckelige Dörfer am Meer entlang. Die Straße wurde immer kleiner und schmaler und wir ahnten schon, dass unser Plan dann doch auf Schwierigkeiten stoßen könnte. Nach einem einsamen Fischerdorf führte die Straße plötzlich in einen Flusslauf. Auf der anderen Seite ging der Weg als Schotterpiste weiter und wir vermuteten unter den braunen reißenden Wassermassen eine Fuhrt, die man mit entsprechendem Auto befahren könnte. Unser Kleinwagen verschaffte uns ein großartiges Kopfkino, in dem wir samt Auto von den wirklich kräftig scheinenden Wasserfluten wie ein Papierbötchen in Richtung Flussmündung gerissen wurden. Die Erfahrungen der letzten Tage bekräftigten Mellis Ausdruck der Sorge und ich zog Konsequenzen aus den lehrreichen Minuten im Kajak und drehte zähneknirschend um. Wenn wir am Vortag nicht so grandios mutig gescheitert wären, hätte ich wahrscheinlich Gas gegeben und wäre der Vorstellung erlegen, wie Moses das Wasser teilen und den Fluss in unserem Kleinwagen so bezwingen zu können. Die Zeit zur Abfahrt unserer Fähre wurde so natürlich wieder knapper und wir mussten ziemlich auf die Tube drücken, die Bergstraße über das Inselinnere nehmen und dann auf der anderen Seite der Insel in Richtung Hafen fahren. Mit mindestens unglaublichen 60 Sachen überholten wir einen Samoaner nach dem nächsten, die wahrscheinlich ob der rasenden Geschwindigkeit ihren Augen nicht trauten, und schafften es so gerade noch rechtzeitig auf die Fähre. Die Überfahrt bot die Farbe Blau in allen Schattierungen, fliegende Fische flüchteten vor unserem Schiff hastig in alle Richtungen und das Wetter bot alles, was man in der Südsee während der Sturmsaison so erwarten kann. Alles zum Glück in ausreichender Entfernung, so dass wir die Fahrt einfach nur genießen konnten.
Angekommen auf Savaii ging unser erster Weg in weiser Voraussicht zum Hafenbüro, um ein Rückfahrtticket in einigen Tagen zu besorgen. Wie es sich gehört, sind Hafenbüros auf Samoa nicht unbedingt 24 Stunden besetzt und dieses war natürlich gerade verwaist. Hafenmitarbeiter konnten uns nicht darüber aufklären, wann wieder jemand verfügbar wäre und irgendwann stellte sich heraus, dass der einzige Mitarbeiter im Büro gerade beim Ablegen unserer Fähre helfen musste und wahrscheinlich nachdem das Schiff ausgelaufen war, wieder an seine eigentliche Arbeit zurück kehren würde. Sicher war man sich aber nicht.
Wir hielten uns in dieser einen Stunde in der wenig heimeligen Wartehalle des Hafengebäudes auf und waren wirklich erleichtert, als das Büro öffnete und uns der Mitarbeiter ein Ticket ausstellte. Zurück am Parkplatz staunten wir nicht schlecht, auf zwei, wie vom fernen Planeten hingebeamte Außerirdische, europäische Touristen zu treffen. Auf Savaii gab es von denen nämlich noch weniger als auf Upolu, vielleicht insgesamt 5. Es waren zwei junge Traveller aus Frankreich und Deutschland, die Urlaub von ihrem WorkandTravelTrip in Neuseeland machten und ganz begeistert von Savaii berichteten. Es klang alles sehr vielversprechend.
Anschließend ging es ins gegenüberliegende einzige Restaurant der Insel, ein schrammeliger Schnellimbiss mit chinesisch amerikanischer Fusionküche, die sich jetzt nach mehr anhört, als es tatsächlich war. Eigentlich war es nichts weiter als eine Imbissküche, auf einem Baumarktparkplatz in Rödelheim mit zu fettigem Essen. Wir schlugen aber zu, da wir nicht wussten, wann wir wieder auf Essen stoßen würden. Im angrenzenden Supermarkt deckten wir uns mit Waschpulver, Getränken und Chips ein.
Unser Ziel war ein Ressort auf der Nordseite der Insel, welches uns die coole Surferbraut empfohlen hatte, da dort nach dem letzten großen Sturm vor einigen Wochen, viel gebaut und nachgebessert werden musste und man daher einen wahnsinnig lohnenden Preisnachlass für die normalerweise zu teuren Bungalows bekommen würde. Der Weg war ziemlich weit und die Fahrkünste der Menschen auf Savaii nicht ausgefeilter als auf der Hauptinsel. Auffallend war nur, dass hier auf jeden Fall noch weniger los war, als auf Upolu. Die Unterkunft bot uns ein großes luxuriöses Fale mit angebautem Steinbad und bequemen Betten für zwei Tage zum Preis von einem. So zahlten wir nicht mehr, als in den anderen einfachen Fales bisher auch.
Leider war nur das Frühstück inklusive, was bedeutete, dass wir uns für die Verpflegung etwas umschauen mussten, da das Essen hier wieder recht kostspielig war. Zunächst nutzten wir den Pool für uns alleine und Emmalie spielte mit der Tochter der neuseeländischen Hotelmanagerin, die recht vereinsamt und merkwürdig rüber kam. Genau wie ihre Mutter. Die Tochter erzählte uns ohne, dass wir danach gefragt hatten, etwas wirre Geschichten über die Trennung ihrer Eltern und die Freude ihrer Mutter über die wöchentlichen Gehaltschecks. In Samoa wird das Gehalt traditionell wöchentlich ausgezahlt, da die Einheimischen mit größeren Geldmengen nicht gelernt haben umzugehen und eine monatliche Auszahlung nicht für einen Monat reichen würde. So bekommt man hier halt ein wöchentliches Taschengeld und wir sind uns nicht sicher, ob diese Methode für uns nicht auch Sinn machen würde.
Abends machten wir uns dann an der Hauptstraße auf die Suche nach etwas zum Essen. Wir fanden in einer einfachen Faleanlage unter verwunderten Blicken sämtlicher einheimischer Angehörige inklusive des vermeintlichen Dorfchefs ein etwas einfaches aber ziemlich reichhaltiges Mahl für wenig Geld. Das typische sattmachende Essen besteht aus in dicken Scheiben geschnittenen angebratenen Tarowurzeln, deftigem Gulasch, einer spinatartigen Matschepampe und wenn man Glück hat noch etwas Fisch. Wir waren zufrieden, aber für Feinschmecker war das laut Melli nichts.
Am nächsten Tag fand ich tatsächlich eine Tauchschule unter deutscher Leitung und Melli gönnte mir einen Vormittag zum Tauchen, während sie mit Emmalie im Pool dümpelte. Die zwei Tauchgänge waren ganz entspannt und ziemlich schildkrötenreich, aber auch nichts wirklich spektakuläres. Am faszinierendsten fand ich eine Korallenart, die es scheinbar nur hier in der Südsee zu finden gibt. Sobald man in ihrer Nähe das Wasser mit den Händen bewegt, verändert sich blitzschnell ihre Farbe von braun zu weiß. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit der berüchtigten Korallenbleiche, die weltweit für Unruhe sorgt. Nach einigen Momenten färbt sich die Koralle dann wieder zurück in ihr ursprüngliches langweiliges Braun.
Mittags lud ich dann meine Frauen wieder ins Auto und wir fuhren gemeinsam zu einem Dorf, welches vor 100 Jahren von Lavamassen überflutet wurde. Eine Frau ohne Englischkenntnisse führte uns zu den Ruinen einer Kirche, die randvoll mit erhärteter Lavamasse war und man so praktisch im ersten Stock über die Lava spazierte. Die Lava sah aus, als wäre sie gestern erst flüssig durch die Kirche geströmt und mit einem Schlag erkaltet. Unserer sehr gläubigen Führerin war es wichtig, dass wir ein Grab einer Jungfrau bestaunen sollten, um das auf wundersame Weise die Lava herum geflossen war. Wir setzten unseren überwältigsten Blick auf und bezeugten heuchelnd unsere tiefe Gottesfurcht vor ihr. Zum Glück ließ sie uns dann doch schnell allein und wir blickten noch einmal in einen kleinen Krater eines erloschenen Vulkans und machten uns anschließend wieder auf den Rückweg.
Wir gönnten uns ein Abendessen in unserem Hotel und genossen das Entertainmentprogramm, welches aus einer kulturellen Veranstaltung bestand, die von der Rezeptionistin persönlich dargeboten wurde. Grund für das Happening waren vier weitere Gäste, die sich als die Medizinstudentinnen von Namuas Island herausstellten.Wir  glaubten mittlerweile sämtliche Fremden in Samoa persönlich kennen gelernt zu haben und ab jetzt würden sich die Begegnungen nur noch wiederholen. Wir erlebten klassische frivole Tänze im knappen Outfit über volumiösem Körper, Flechtkünste von Palmenblättern, die mir zu einem Sonnenhut verhalfen, professionelles Öffnen der Kokosnüsse, Gewinnung von frischem Kokosnussöl, welches anschließend lasziv auf dem voluminösen Rezeptionistinnenkörper verteilt wurde und Tuchwickelkünste, welche Melli tief beindruckten. Aus einem Tuch schaffte es die Dame, mindestens sieben unterschiedliche Outfits zu gestalten.
Es wurde Zeit, die Spannung wieder etwas aufleben zu lassen und so rettete uns Melli in der Nacht abermals vor einer brenzligen Katastrophe. Um die ewig nervenden Moskitos zu vertreiben, zündeten wir schon am frühen Abend wie immer eine Räucherspirale an, die dann in der Nacht für Ruhe vor dem nervenaufreibenden Surren der Blutsauger sorgen sollte. Eine meiner zwei Lieblingshosen, eine labbelige aus Sweatshortstoff bestehende  kurze Sporthose, platzierte ich so geschickt unter der Spirale, dass diese in der Nacht durch die herabfallenden kleinen Glutstückchen Feuer fing und plötzlich lichterloh in Flammen stand. Das trug zu einer gehörigen Rauchentwicklung bei, durch die Melli dann glücklicherweise wach wurde. Ich hätte, dank meiner Anosmie, seelenruhig weiter geschlafen und mich überraschen lassen. Melli löschte den Brand unter der Dusche und ich wachte erst auf, alles das Spektakel schon vorüber war. Nur gut, dass unser Fale so luftdurchlässig war und zumindest einer von uns beiden über eine funktionstüchtige Nase verfügt. Emmalie schläft so fest, dass sie weder durch Sirenen noch Rauch wach zu bekommen ist. Meine Auswahl an Kleidungsstücken wird sukzessive weniger und nach dem Verlust meiner Turnschuhe musste ich heute auch noch den Verlust meiner Lieblingshose hinnehmen. Zeit zum Trauern war nicht, denn am nächsten Tag sollte es weitergehen zum Westzipfel ganz Samoas.