Aus aktuellem Anlass sehen wir uns mal genötigt, in der Zeit zu reisen und unseren Frust über die indonesischen Behörden rauszulassen. So gut wie jeder Balireisende kommt am Flughafen an und bekommt automatisch für 4 Wochen ein kostenloses Visum ausgestellt. Dies ist bis auf eine kleine Wartezeit am Flughafen ein unkompliziertes und einfaches Verfahren. Dieses Visum ist aber leider nicht verlängerbar. Da wir wussten, dass unser Aufenthalt das gängige Visum um 10 Tage überschreitet und die Überziehungsstrafe bei uns ca. 60 Dollar pro Tag wären, mussten wir am Flughafen ein ca. 40 Euro teures Visum kaufen und, welches auch nur 30 Tage gültig ist, aber verlängerbar ist. Das war alles noch machbar, aber bei der Verlängerung entstanden die Probleme. Am ersten Tag in Bali, an dem uns auch Sassi und Fakir besuchen und für 3 Wochen mit uns reisen wollten, beschlossen wir uns direkt um die Verlängerung zu kümmern. Es gibt Agenturen, die machen das für einen Aufpreis, aber wir wollten ein bisschen Geld sparen. So machten wir uns per Moped auf den Weg ins Immigrationsbüro. Es war Freitag und unser 10. Hochzeitstag, aber wir wollten den ersten Schritt schon hinter uns haben, bevor Sassi und Fakir da wären. Es war nicht weit von unserer Unterkunft in Nusa Dua und wir waren guter Dinge. Wir googelt endlich, was wir brauchten und machten im CopyShop nebenan noch schnell die nötigen Kopien. Bei Ankunft checkten wir schnell, dass wir eine Nummer ziehen mussten. Deutsche Zustände in Indonesien hätten wir nicht erwartet. Aber ok, nichts gegen eine gute Organisation. Es war recht leer in dem großen Saal und nach einiger Zeit wunderten wir uns doch sehr, dass sich auf der großen Anzeige, die Nummern nicht veränderten. Irgendwann fragten wir dann andere Reisende, die uns aufklärten, dass ausgerechnet Freitags immer mit einer Mittagspause von zwei Stunden zu rechnen ist. Also nochmal draußen am Straßenrand was essen und dann gemütlich wieder rein in die Behörde. Irgendwann nach 2 Stunden kam unsere Nummer dann auch näher. Am Schalter angekommen, händigte man uns etliche mehrseitige Formulare aus, die es galt penibel genau auszufüllen. Für uns drei ging das schon 20 Minuten. Die Frage nach dem Grund unserer Verlängerung war etwas schwierig zu lösen, aber wir einigten uns auf "Holidays" . Dies war dann auch die richtige Antwort. Natürlich fehlten uns am Ende noch ein paar Papiere, aber die wirklich nette Dame am Schalter, kopierte sie uns kurzerhand. Da wir nur eine Nummer für uns alle gezogen hatten, forderte sie uns auf, aus bürokratischen Gründen noch zwei weitere Nummern zu ziehen. Der Automat verweigerte dies uns, da nach 15 Uhr keine Nummern mehr vergeben werden. Die resolute Dame schnappte sich unbürokratisch vom Schreibtisch des Nachbarn irgendwelche herumliegenden Nummernzettel und rettete so unseren Tag. Wir sollten am übernächsten Tag wiederkommen, um Fingerabdrücke abzugeben und ein Foto zu machen. Leider lag dieser Tag am Wochenende und so sollten wir Dienstag drauf vormittags erscheinen. Somit hatten die indonesischen Behörden uns im Griff und wir waren gezwungen, uns nicht zu weit vom Amt und unseren Pässen zu entfernen. Der Plan war, ein paar Tage später nach Ubud zu reisen und von dort entweder ein Moped zu mieten und kurz rüberzudüsen oder ein Uber Taxi zu nehmen. Die Mopedtour zerschlug sich dann beim Anblick auf den balinesischen Verkehr und der Vorstellung von 4 Stunden nonstop auf dem Moped. In der Zwischenzeit lernten wir den Nachbarn unserer Unterkunft kennen, der uns relativ günstig von Ubud ins Immigrationsbüro und zurück bringen sollte. Am Dienstag dann fuhren wir also in ca. eineinhalb Stunden wieder in das verhasste Büro. Wahrscheinlich hatten wir zu dem Zeitpunkt schon mehr Geld für den Transport ausgegeben, als wir für einen Typ bezahlt hätten, der dies alles für uns organisiert und unsere Nerven geschont hätte. Der Termin ging recht fix, da uns am Schalter direkt mitgeteilt wurde, dass in ganz Indonesien das System nicht funktionieren würde, das für die Weitergabe der Fingerabdrücke verantwortlich sei. Ich schimpfte ein bisschen und lockte eine private Telefonnummer eines Mitarbeiters raus, bei dem wir vorher anrufen können, um uns zu erkundigen, ob alles funktioniert. Er meinte, wir sollten es Freitag doch wieder probieren. Da wir aber nicht noch weiter im näheren Umkreis des Amtes bleiben wollten und Sassi und Fakir auch nur 3 Wochen Zeit hatten, besprachen wir mit ihm, dass wir erst in ein paar Wochen wieder kommen würden, wenn die Beiden eh den Flieger von Bali nach Hause nehmen würden. So hatten wir erstmal unsere Ruhe, aber waren mit den Pässen noch keinen Schritt weiter.
Wir verbrachten relativ unbeschwerte Tage in Bali und zum Schluss auf Lombok. Dazu dann in den nachfolgenden Blogeinträgen mehr. Jeder Reisende, den wir unterwegs trafen, berichtete vom unkomplizierten und einfachen Prozess mit einer Visumagentur. Der einzige relativ gewichtige Umstand war, dass der Vulkan Gunung Agung auf Bali die gesamte Zeit über im Begriff war auszubrechen, schon Einiges an Asche ausspuckte und der Flughafen auf Bali immer mal wieder für Tage schloss. Vernünftig wie wir alle sind, buchten Sassi und Fakir ihren Flug auf Lombok um. Dies klappte unproblematisch, nur wir mussten leider trotzdem wieder zurück, uns um die Pässe zu kümmern. Uns wurde immer wieder versichert, dass Inlandsflüge auch ohne Pass funktionieren würden, aber wir wollten uns nicht drauf verlassen und beschlossen unseren geplanten Flug nach Flores nur mit Pass zu buchen. So machten wir uns, nachdem unsere Freunde zurück in Frankfurt waren, wieder auf den Weg von Lombok nach Bali ins Büro. Ein Anruf bei unserem privaten Mitarbeiter beruhigte uns, dass diesmal alles ordentlich funktionieren würde. Die Fahrt per Auto, Boot und nochmal per Auto kostete uns ca. 7 Stunden. Das Büro macht immer um 16 Uhr zu und wir waren gegen 15 Uhr verschwitzt und samt Gepäck im Amt zum Fototermin. Diesmal klappte alles und wir waren innerhalb von 10 Minuten fertig. Wir fragten uns, warum dieser Shoot nicht auch am ersten Tag möglich wäre. Die nächste Amtshandlung wäre dann die Bezahlung und das Abholen der Pässe. Man teilte uns mit, wir müssten es in irgendeiner Bank auf Bali zahlen, dann wären die Pässe in 3 Tagen abholbereit. Allerdings musste die Zahlung heute erfolgen, ansonsten wäre wieder das Wochenende dazwischen. Wir wunderten uns etwas, warum die Zahlung nicht direkt im Amt geschehen kann, aber so sollte es dann sein. Wir nahmen eine günstige asiatische Ubervariante und ließen uns zur nächsten Bank in 3 Kilometern Entfernung fahren. Der Fahrer bezweifelte, dass irgendeine Bank noch offen wäre, denn alle Banken in Bali arbeiten nur bis 15 Uhr. Der Schweiß und die Wut begannen wieder aufzusteigen. Wie befürchtet, war die Bank schon geschlossen. Es war halb vier.
Drinnen konnte ich noch Mitarbeiter und einen Sicherheitsmann hinter der Scheibe erkennen. Ich fuchtelte wie wild und irgendwann reagierte der Securitymann. Ich setzte mein traurigstes Gesicht auf und schilderte unsere Situation. Nachdem ich fast sämtliche Hosen runter gelassen hatte, zeigten die Angestellten Erbarmen und ließen mich ein. Die Zahlung funktionierte reibungslos und der nächste große Schritt in die richtige Richtung war gemacht. Vielleicht haben wir unser Glück wieder gefunden. Jetzt nur noch einmal in dieses Amt und dann soll es uns nie wieder sehen. Mal sehen, ob es klappt. Wir verbringen die Wartezeit im Norden Balis mit Tauchen. Nicht die schlechteste Wartezeit, aber beim nächsten Mal ignoriere ich meine Knauserigkeit und zahle einen Haufen Geld für irgendwen, der sich hauptberuflich von dem Amt ärgern lässt. Wir halten euch auf dem Laufenden, ob der finale Schritt, die Abholung, wirklich der letzte ist, oder wie sich das Ganze noch entwickelt. Der ganze Prozess fühlt sich an, als wolle man irgendetwas Illegales tun, dabei möchten wir nur eine Verlängerung eines Visums um 10 Tage und diesem ansonsten großartigen Land noch ein paar mehr Euros dalassen. Naja, in der Zwischenzeit hilft nur Daumen drücken. Der Vulkan holt im Übrigen wieder aus...
Update vom 10.12.
In Pemuteran im Norden Balis entschieden wir uns, doch noch das Wochenende abzuwarten und langsamer Richtung Amt zurück zu reisen, damit es Montag dann wirklich klappt. Wir sind wieder guter Dinge, dass wir morgen tatsächlich unsere Pässe wieder in den Händen halten. Das war aber bisher immer ein schlechtes Zeichen.
Update vom 11.12.
Heute war der große Tag. Voller Anspannung nahmen wir zum vierten Mal die weite Reise zum Immigrationsbüro in Angriff. Wir kamen wieder vollgepackt gegen halb eins dort an und mussten direkt feststellen, dass wir natürlich wieder in die Mittagspause geplatzt sind. Diese ging diesmal allerdings nur bis 13 Uhr, daher war es nicht allzu schlimm. Wir zogen vorsichtshalber mal eine Nummer, auch wenn wir uns fast sicher waren, dass wir keine brauchen. Um 10 nach eins machte dann der informationsschalter auf und wir erkundigten uns nach dem Prozedere. Man verwies uns auf ein noch geschlossenes Fenster, das "vielleicht in 10 Minuten öffnen sollte". 20 Minuten später öffnete es wirklich und wir kamen recht zügig dran. Ein etwas unwirscher und sehr schnell sprechender Mitarbeiter, dessen schlechte Englischkenntnisse die Kommunikation erschwerten, riss uns unser einziges Beweisstück für die Existenz unserer Ausweise aus der Hand und verwies uns mehrmals zu Schalter 3. Mehr war aus ihm nicht herauszulocken. An Schalter 3 saß die Dame unseres ersten Besuchs und wir waren zunächst erleichtert. Auf Nachfrage teilte sie uns mit, sie würde uns aufrufen, wenn die Pässe gefunden wurden, sie müssten erstmal gesucht werden.
Zwischenzeitlich bediente sie bestimmt 30 schmierige Visaagenturmitarbeiter, deren Kunden etwas klüger waren als wir, und diesen von vorneherein Geld zuschoben. Sie wurden bevorzugt bedient und es ging bei ihnen gefühlt ruckzuck. Wir warteten. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit ohne jeden Fortschritt, kamen auf die Mitleidstour und melli ging mit Emmchen im Arm nochmal fragen. Sie bekam als Antwort, es könne auch zwei Stunden gehen, wir sollen doch noch was essen gehen. Nach weiterer Jammerei notierte sie sich tatsächlich unsere Namen und ging selbstständig auf die Suche. Nach 20 Minuten kam sie ohne Ergebnis und ohne uns weiter zu beachten wieder zurück an ihren Arbeitsplatz. So verging eine weitere Stunde und schließlich kam etwas ins Rollen. Ein anderer Mitarbeiter rief laut einzelne Namen auf, die angestaute genervte Menge jubelte. Sie hatten wohl einige Pässe im großen Haufen im Hinterzimmer gefunden. Wie es sein musste, wurden unsere Namen nicht genannt. Als wir langsam nervös wurden hörte ich tatsächlich meinen Namen und ich hatte schließlich wirklich meinen Pass mit einem popligen neuen Stempel wieder in meinen Händen. Es fühlte sich an wie Weihnachten. Melli und Emmchen mussten sich noch weitere 10 Minuten gedulden, aber auch dort ging es irgendwann wirklich zu Ende. Insgesamt verbrachten wir in dem Amt heute wieder dreieinhalb Stunden und unsere Nerven lagen blank. Aber die Erleichterung überwog. Wir können jedem nur raten, einer Agentur so viel Geld in den Rachen zu schieben, wie sie möchten, das erspart einiges an grauen Haaren.
Wir verbrachten relativ unbeschwerte Tage in Bali und zum Schluss auf Lombok. Dazu dann in den nachfolgenden Blogeinträgen mehr. Jeder Reisende, den wir unterwegs trafen, berichtete vom unkomplizierten und einfachen Prozess mit einer Visumagentur. Der einzige relativ gewichtige Umstand war, dass der Vulkan Gunung Agung auf Bali die gesamte Zeit über im Begriff war auszubrechen, schon Einiges an Asche ausspuckte und der Flughafen auf Bali immer mal wieder für Tage schloss. Vernünftig wie wir alle sind, buchten Sassi und Fakir ihren Flug auf Lombok um. Dies klappte unproblematisch, nur wir mussten leider trotzdem wieder zurück, uns um die Pässe zu kümmern. Uns wurde immer wieder versichert, dass Inlandsflüge auch ohne Pass funktionieren würden, aber wir wollten uns nicht drauf verlassen und beschlossen unseren geplanten Flug nach Flores nur mit Pass zu buchen. So machten wir uns, nachdem unsere Freunde zurück in Frankfurt waren, wieder auf den Weg von Lombok nach Bali ins Büro. Ein Anruf bei unserem privaten Mitarbeiter beruhigte uns, dass diesmal alles ordentlich funktionieren würde. Die Fahrt per Auto, Boot und nochmal per Auto kostete uns ca. 7 Stunden. Das Büro macht immer um 16 Uhr zu und wir waren gegen 15 Uhr verschwitzt und samt Gepäck im Amt zum Fototermin. Diesmal klappte alles und wir waren innerhalb von 10 Minuten fertig. Wir fragten uns, warum dieser Shoot nicht auch am ersten Tag möglich wäre. Die nächste Amtshandlung wäre dann die Bezahlung und das Abholen der Pässe. Man teilte uns mit, wir müssten es in irgendeiner Bank auf Bali zahlen, dann wären die Pässe in 3 Tagen abholbereit. Allerdings musste die Zahlung heute erfolgen, ansonsten wäre wieder das Wochenende dazwischen. Wir wunderten uns etwas, warum die Zahlung nicht direkt im Amt geschehen kann, aber so sollte es dann sein. Wir nahmen eine günstige asiatische Ubervariante und ließen uns zur nächsten Bank in 3 Kilometern Entfernung fahren. Der Fahrer bezweifelte, dass irgendeine Bank noch offen wäre, denn alle Banken in Bali arbeiten nur bis 15 Uhr. Der Schweiß und die Wut begannen wieder aufzusteigen. Wie befürchtet, war die Bank schon geschlossen. Es war halb vier.
Drinnen konnte ich noch Mitarbeiter und einen Sicherheitsmann hinter der Scheibe erkennen. Ich fuchtelte wie wild und irgendwann reagierte der Securitymann. Ich setzte mein traurigstes Gesicht auf und schilderte unsere Situation. Nachdem ich fast sämtliche Hosen runter gelassen hatte, zeigten die Angestellten Erbarmen und ließen mich ein. Die Zahlung funktionierte reibungslos und der nächste große Schritt in die richtige Richtung war gemacht. Vielleicht haben wir unser Glück wieder gefunden. Jetzt nur noch einmal in dieses Amt und dann soll es uns nie wieder sehen. Mal sehen, ob es klappt. Wir verbringen die Wartezeit im Norden Balis mit Tauchen. Nicht die schlechteste Wartezeit, aber beim nächsten Mal ignoriere ich meine Knauserigkeit und zahle einen Haufen Geld für irgendwen, der sich hauptberuflich von dem Amt ärgern lässt. Wir halten euch auf dem Laufenden, ob der finale Schritt, die Abholung, wirklich der letzte ist, oder wie sich das Ganze noch entwickelt. Der ganze Prozess fühlt sich an, als wolle man irgendetwas Illegales tun, dabei möchten wir nur eine Verlängerung eines Visums um 10 Tage und diesem ansonsten großartigen Land noch ein paar mehr Euros dalassen. Naja, in der Zwischenzeit hilft nur Daumen drücken. Der Vulkan holt im Übrigen wieder aus...
Update vom 10.12.
In Pemuteran im Norden Balis entschieden wir uns, doch noch das Wochenende abzuwarten und langsamer Richtung Amt zurück zu reisen, damit es Montag dann wirklich klappt. Wir sind wieder guter Dinge, dass wir morgen tatsächlich unsere Pässe wieder in den Händen halten. Das war aber bisher immer ein schlechtes Zeichen.
Update vom 11.12.
Heute war der große Tag. Voller Anspannung nahmen wir zum vierten Mal die weite Reise zum Immigrationsbüro in Angriff. Wir kamen wieder vollgepackt gegen halb eins dort an und mussten direkt feststellen, dass wir natürlich wieder in die Mittagspause geplatzt sind. Diese ging diesmal allerdings nur bis 13 Uhr, daher war es nicht allzu schlimm. Wir zogen vorsichtshalber mal eine Nummer, auch wenn wir uns fast sicher waren, dass wir keine brauchen. Um 10 nach eins machte dann der informationsschalter auf und wir erkundigten uns nach dem Prozedere. Man verwies uns auf ein noch geschlossenes Fenster, das "vielleicht in 10 Minuten öffnen sollte". 20 Minuten später öffnete es wirklich und wir kamen recht zügig dran. Ein etwas unwirscher und sehr schnell sprechender Mitarbeiter, dessen schlechte Englischkenntnisse die Kommunikation erschwerten, riss uns unser einziges Beweisstück für die Existenz unserer Ausweise aus der Hand und verwies uns mehrmals zu Schalter 3. Mehr war aus ihm nicht herauszulocken. An Schalter 3 saß die Dame unseres ersten Besuchs und wir waren zunächst erleichtert. Auf Nachfrage teilte sie uns mit, sie würde uns aufrufen, wenn die Pässe gefunden wurden, sie müssten erstmal gesucht werden.
Zwischenzeitlich bediente sie bestimmt 30 schmierige Visaagenturmitarbeiter, deren Kunden etwas klüger waren als wir, und diesen von vorneherein Geld zuschoben. Sie wurden bevorzugt bedient und es ging bei ihnen gefühlt ruckzuck. Wir warteten. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit ohne jeden Fortschritt, kamen auf die Mitleidstour und melli ging mit Emmchen im Arm nochmal fragen. Sie bekam als Antwort, es könne auch zwei Stunden gehen, wir sollen doch noch was essen gehen. Nach weiterer Jammerei notierte sie sich tatsächlich unsere Namen und ging selbstständig auf die Suche. Nach 20 Minuten kam sie ohne Ergebnis und ohne uns weiter zu beachten wieder zurück an ihren Arbeitsplatz. So verging eine weitere Stunde und schließlich kam etwas ins Rollen. Ein anderer Mitarbeiter rief laut einzelne Namen auf, die angestaute genervte Menge jubelte. Sie hatten wohl einige Pässe im großen Haufen im Hinterzimmer gefunden. Wie es sein musste, wurden unsere Namen nicht genannt. Als wir langsam nervös wurden hörte ich tatsächlich meinen Namen und ich hatte schließlich wirklich meinen Pass mit einem popligen neuen Stempel wieder in meinen Händen. Es fühlte sich an wie Weihnachten. Melli und Emmchen mussten sich noch weitere 10 Minuten gedulden, aber auch dort ging es irgendwann wirklich zu Ende. Insgesamt verbrachten wir in dem Amt heute wieder dreieinhalb Stunden und unsere Nerven lagen blank. Aber die Erleichterung überwog. Wir können jedem nur raten, einer Agentur so viel Geld in den Rachen zu schieben, wie sie möchten, das erspart einiges an grauen Haaren.
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