Wir wissen Bescheid, wir hinken enorm hinterher, aber wir müssen mittlerweile nicht nur Emmchen versorgen, sondern auch noch meine Eltern. Da kommt das Blogschreiben etwas zu kurz. Aber eins nach dem anderen. Hier sind wir immer noch in Bali und sitzen etwas fest.
Einen guten Schritt im Immigrationsbüro vorwärts gekommen, sollte es die nächsten Tage nochmal zum Tauchen nach Pemuteran in den Norden Balis gehen, bevor der letzte Schritt in Richtung verlängerter Visa geschafft werden sollte: Das Abholen.
In Pemuteran waren wir vor 5 Jahren schonmal, allerdings nur zum Schnorcheln und genau das war überhaupt die Initialzündung für einen Tauchschein. Die herrliche Korallensteilwand hat uns so angefixt, dass wir zum Tauchen unbedingt nochmal kommen wollten. So bot sich unser Visumszwangsaufenthalt dafür an. Wir nahmen ein Uber Taxi bis quer über die Insel ans andere Ende und hofften, dass der Fahrer nicht auf der Fahrt einpennt. Zwischendurch ist er immer mal weggenickt und ich konnte mich gar nicht oft genug räuspern. Irgendwann bot ich ihm an, eine Kaffeepause einzulegen, er machte einen Toilettenstopp und anschließend wurde es besser. Im Hotel angekommen, stellte sich schnell heraus, dass wir die einzigen Gäste waren und wir die penibel gepflegte Anlage und den luxuriösen Pool dank brodelndem Vulkan ganz für uns alleine hatten. Wir kümmerten uns zunächst um das Tauchen. Da unsere Babysitter abgereist waren, gingen wir davon aus, getrennt zu tauchen, allerdings gab es außer uns keine weiteren Interessenten und nur für einen Gast würde das Boot nicht rausfahren. Also blieb uns keine andere Wahl als den elektronischen Babysitter namens Peppa Pig, Massen an Süßigkeiten und Spielzeuge mit aufs Boot zu nehmen. Das Bootspersonal erklärte sich gerne bereit, ein Auge auf Emmalie und natürlich auch mehrere Kameras auf sie zu richten, damit sie nicht von Bord geht.
Nachdem das dingfest war, liehen wir uns ein Moped aus und fuhren ein paar untouristische Tempel ab, in denen sich friedliche Affen tummelten. Die Gegend war wunderbar fruchtbar mit Balis einzigem Weinanbaugebiet.
Die Tauchgänge am nächsten Tag waren sensationell, Melli erblickte einen weghuschenden Hai und teilte es mir wie immer viel zu spät mit. Emmchen genoss in der Zeit Peppa Pigs ungeteilte Aufmerksamkeit auf dem kleinen Boot und kann seitdem mindestens zwei Folgen mehr auswendig nachsprechen. Anschließend gab es noch ein wenig Poolzeit und beim Abendessen hörten wir plötzlich deutsche Laute. Da auch noch zwei Kinder in Emmalies Alter dabei waren, fanden wir schnell Kontakt. Der Österreicher Hannes und das Nordlicht Tina hatten sich in Perth in Australien niedergelassen und gaben uns wertvolle Tipps und die Kids spielten ununterbrochen miteinander, daher verabredeten wir uns für den nächsten Tag gerade nochmal.
Ich durfte nochmal tauchen gehen und war diesmal komplett allein auf dem Boot, allerdings nicht so weit wie am Tag zuvor, aber ähnlich spektakulär. Melli genoss eine Massage während Emmchen wieder ihren Schweinchen nachhing.
Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zur Schildkrötenrettungs- und Aufzuchtstation, wo Emmchen die Schildkröten füttern durfte. Am Abend trafen wir uns wieder auf, man höre und staune, ein paar Wasser mit den Exildeutschen beziehungsweise Österreichern und dann ging es relativ früh ins Bett. Nach drei Nächten sollte es wieder auf den Weg zur finalen Passübergabe in Richtung Jimbaran gehen. Damit der Ritt über ganz Bali nicht ganz so schläfrig wie der letzte werden sollte, beschlossen wir in den Bergen in der Mitte einen Zwischenstopp für eine Nacht einzulegen. Wir fanden eine Unterkunft in einem klitzekleinen Dorf mitten in der Pampa, die recht günstig war und vielversprechend aussah. Der Fahrer ließ uns an der Hauptstraße raus und von da aus ging es noch recht lange in die Wildnis zur Unterkunft. Ein überengagierter, stets grinsender Mann nahm seine einzigen Gäste in Obhut, und bot uns im Anblick an Emmalie ein Upgrade. So residierten wir in einer kleinen Holzvilla mit riesiger Terrasse inmitten einer dschungeligen Kaffeeplantage. Weil die umliegenden Hügel und die Reisfelder zum Wandern einluden, beschlossen wir unseren Gastgeber nach Wanderrouten in die Umgebung zu fragen. Er bot uns gutgelaunt eine Tour um 6 Uhr in der Früh an und wir sehnten uns nach Sam's selbstgezeichneten Wander karten aus dem Hippiecamp. Wir versuchten es auf eigene Faust, kamen nicht wirklich weit, da wir in eine Dreimonatsfeierlichkeit für einen Säugling einer Familie platzten, die es nicht ertragen konnte, uns so rumflanieren zu sehen. Wir schaffen es noch ein paar hundert Meter weiter, bis wir eingeholt wurden und zurückgepfiffen wurden. Irgendwie störte es sie, dass wir so mutterseelenallein in dem Kaff herum vagabundierten. Wir endeten an einem heiligen Baum im Reisfeld, resignierten in Anbetracht der zahlreichen Sackgassen und bereuten eine Fastenzeit eingelegt zu haben. Der Nachmittag würde sich mit Alkohol eindeutig flüssiger entfalten, aber wir blieben tapfer und beließen es bei einer frischen Kokosnuss, Staudamm bauen, Wasserschlangen beobachten und Emmchen lernte Pumuckel kennen.
Das gute Essen im Restaurant tröstete uns ein wenig von der Eintönigkeit in der Einöde hinweg und am nächsten Morgen gab es für Melli ein lokales Frühstück, für mich die üblichen Eier und bevor wir dann abreisten, bat uns der Honigkuchenpferdgastgeber mit deutlicher Panik in seinen Augen, um ein Foto von uns mit selbst gebasteltem Schild, das bezeugen sollte, dass Bali trotz Vulkan safe wäre. Man fühlte sich etwas in Geiselhaft genommen, aber wir fühlten auch mit den gebeutelten Balinesen mit, die aufgrund der histerischen Presse in Europa und Australien erhebliche Einbußen hinnehmen mussten.
Der Weg führte uns wieder zurück in den Süden, in die Nähe unserer heißgeliebten Visastelle. So in etwa muss sich das Stockholm Syndrom anfühlen.
Einen guten Schritt im Immigrationsbüro vorwärts gekommen, sollte es die nächsten Tage nochmal zum Tauchen nach Pemuteran in den Norden Balis gehen, bevor der letzte Schritt in Richtung verlängerter Visa geschafft werden sollte: Das Abholen.
In Pemuteran waren wir vor 5 Jahren schonmal, allerdings nur zum Schnorcheln und genau das war überhaupt die Initialzündung für einen Tauchschein. Die herrliche Korallensteilwand hat uns so angefixt, dass wir zum Tauchen unbedingt nochmal kommen wollten. So bot sich unser Visumszwangsaufenthalt dafür an. Wir nahmen ein Uber Taxi bis quer über die Insel ans andere Ende und hofften, dass der Fahrer nicht auf der Fahrt einpennt. Zwischendurch ist er immer mal weggenickt und ich konnte mich gar nicht oft genug räuspern. Irgendwann bot ich ihm an, eine Kaffeepause einzulegen, er machte einen Toilettenstopp und anschließend wurde es besser. Im Hotel angekommen, stellte sich schnell heraus, dass wir die einzigen Gäste waren und wir die penibel gepflegte Anlage und den luxuriösen Pool dank brodelndem Vulkan ganz für uns alleine hatten. Wir kümmerten uns zunächst um das Tauchen. Da unsere Babysitter abgereist waren, gingen wir davon aus, getrennt zu tauchen, allerdings gab es außer uns keine weiteren Interessenten und nur für einen Gast würde das Boot nicht rausfahren. Also blieb uns keine andere Wahl als den elektronischen Babysitter namens Peppa Pig, Massen an Süßigkeiten und Spielzeuge mit aufs Boot zu nehmen. Das Bootspersonal erklärte sich gerne bereit, ein Auge auf Emmalie und natürlich auch mehrere Kameras auf sie zu richten, damit sie nicht von Bord geht.
Nachdem das dingfest war, liehen wir uns ein Moped aus und fuhren ein paar untouristische Tempel ab, in denen sich friedliche Affen tummelten. Die Gegend war wunderbar fruchtbar mit Balis einzigem Weinanbaugebiet.
Die Tauchgänge am nächsten Tag waren sensationell, Melli erblickte einen weghuschenden Hai und teilte es mir wie immer viel zu spät mit. Emmchen genoss in der Zeit Peppa Pigs ungeteilte Aufmerksamkeit auf dem kleinen Boot und kann seitdem mindestens zwei Folgen mehr auswendig nachsprechen. Anschließend gab es noch ein wenig Poolzeit und beim Abendessen hörten wir plötzlich deutsche Laute. Da auch noch zwei Kinder in Emmalies Alter dabei waren, fanden wir schnell Kontakt. Der Österreicher Hannes und das Nordlicht Tina hatten sich in Perth in Australien niedergelassen und gaben uns wertvolle Tipps und die Kids spielten ununterbrochen miteinander, daher verabredeten wir uns für den nächsten Tag gerade nochmal.
Ich durfte nochmal tauchen gehen und war diesmal komplett allein auf dem Boot, allerdings nicht so weit wie am Tag zuvor, aber ähnlich spektakulär. Melli genoss eine Massage während Emmchen wieder ihren Schweinchen nachhing.
Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zur Schildkrötenrettungs- und Aufzuchtstation, wo Emmchen die Schildkröten füttern durfte. Am Abend trafen wir uns wieder auf, man höre und staune, ein paar Wasser mit den Exildeutschen beziehungsweise Österreichern und dann ging es relativ früh ins Bett. Nach drei Nächten sollte es wieder auf den Weg zur finalen Passübergabe in Richtung Jimbaran gehen. Damit der Ritt über ganz Bali nicht ganz so schläfrig wie der letzte werden sollte, beschlossen wir in den Bergen in der Mitte einen Zwischenstopp für eine Nacht einzulegen. Wir fanden eine Unterkunft in einem klitzekleinen Dorf mitten in der Pampa, die recht günstig war und vielversprechend aussah. Der Fahrer ließ uns an der Hauptstraße raus und von da aus ging es noch recht lange in die Wildnis zur Unterkunft. Ein überengagierter, stets grinsender Mann nahm seine einzigen Gäste in Obhut, und bot uns im Anblick an Emmalie ein Upgrade. So residierten wir in einer kleinen Holzvilla mit riesiger Terrasse inmitten einer dschungeligen Kaffeeplantage. Weil die umliegenden Hügel und die Reisfelder zum Wandern einluden, beschlossen wir unseren Gastgeber nach Wanderrouten in die Umgebung zu fragen. Er bot uns gutgelaunt eine Tour um 6 Uhr in der Früh an und wir sehnten uns nach Sam's selbstgezeichneten Wander karten aus dem Hippiecamp. Wir versuchten es auf eigene Faust, kamen nicht wirklich weit, da wir in eine Dreimonatsfeierlichkeit für einen Säugling einer Familie platzten, die es nicht ertragen konnte, uns so rumflanieren zu sehen. Wir schaffen es noch ein paar hundert Meter weiter, bis wir eingeholt wurden und zurückgepfiffen wurden. Irgendwie störte es sie, dass wir so mutterseelenallein in dem Kaff herum vagabundierten. Wir endeten an einem heiligen Baum im Reisfeld, resignierten in Anbetracht der zahlreichen Sackgassen und bereuten eine Fastenzeit eingelegt zu haben. Der Nachmittag würde sich mit Alkohol eindeutig flüssiger entfalten, aber wir blieben tapfer und beließen es bei einer frischen Kokosnuss, Staudamm bauen, Wasserschlangen beobachten und Emmchen lernte Pumuckel kennen.
Das gute Essen im Restaurant tröstete uns ein wenig von der Eintönigkeit in der Einöde hinweg und am nächsten Morgen gab es für Melli ein lokales Frühstück, für mich die üblichen Eier und bevor wir dann abreisten, bat uns der Honigkuchenpferdgastgeber mit deutlicher Panik in seinen Augen, um ein Foto von uns mit selbst gebasteltem Schild, das bezeugen sollte, dass Bali trotz Vulkan safe wäre. Man fühlte sich etwas in Geiselhaft genommen, aber wir fühlten auch mit den gebeutelten Balinesen mit, die aufgrund der histerischen Presse in Europa und Australien erhebliche Einbußen hinnehmen mussten.
Der Weg führte uns wieder zurück in den Süden, in die Nähe unserer heißgeliebten Visastelle. So in etwa muss sich das Stockholm Syndrom anfühlen.