Mit dem Sträflingsbus wurden wir mitten in Italien abgeholt und am chinesischen Pier wieder ausgespuckt. Ganz Sihanoukville war eingenommen von chinesischen Bauunternehmern, die wie bekloppt Unterkünfte zimmern ließen. Eine recht unsympathische Stadt.
Für ein Foto vom örtlichen Polizisten zogen wir alle unsere Rettungswesten an und sofort, als der Motor lief, wieder aus, in der Hoffnung sie nicht mehr zu gebrauchen. Ging ganz gut und wir landeten auf einer Baustelle auf Koh Rong Samloen. Unser ganzes Resort wurde, wie das in der Nebensaison häufig so ist, fit gemacht für die Hauptsaison und war so teilweise etwas ungemütlich. Aber auf booking das günstigste, was wir finden konnten. Der Besitzer und sein herumhängendes Personal stellten sich als Schwaben heraus und er brüstete sich damit, vor 10 Jahren als erster Ausländer überhaupt ein Guesthouse auf einer Insel in Kambodscha aufgemacht zu haben. Na gut, wir waren zutiefst beeindruckt...
Nach Bezug unseres Häuschens liefen wir den Strand auf und ab. Wir wurden zu einem Angebot gelockt, abends im leuchtenden Plankton zu schwimmen. Für relativ wenig Geld und für Emmchen noch in ertragbarer Frühe. Wir sagten zu und naiv wie wir waren zahlten wir sofort.
Der Nachmittag am Strand war sehr entspannt, doch nach und nach zog sich der Himmel zu. Der Sand war so traumhaft weich, dass Emmalie unbedingt Sandpielzeug brauchte. Schon vorher hatten wir immer mal halbherzig danach geschaut, aber nie etwas Ordentliches gefunden. Jetzt wurde das Verlangen größer und der einzige Minimarkt auf der Insel verscherbelte vestaubte Eimer voll billigem Sandpielzeug für teures Geld. Ein wenig Verhandeln, und wir konnten nicht anders. Für ganze 8 Dollar haben wir uns geschworen, auf ewig das viel zu große Sandpielzeug mit uns rum zu schleppen. Wir fühlen uns seitdem Jesus etwas näher.
Es begann zu donnern und dicke Blitze zuckten über den Nachthimmel. Während des Abendessens verging uns die Lust am nächtlichen Schwimmen gewaltig, denn um unsere Insel herum tobten immer heftigere Gewitter. Mit der festen Überzeugung, das Geld zurück zu verlangen, stapften wir im Regen wieder zu unserem vereinbarten Treffpunkt. Der Herr entpuppte sich als schwieriger Verhandlungspartner und meinte, er wäre noch nie vom Blitz getroffen worden. Mit diesen schlagkräftigen Argument gestärkt offenbarte er uns das Angebot für den gleichen Preis am nächsten Tag nochmal zu starten, allerdings eine Stunde später. Wir realisierten, dass er uns so schnell das Geld nicht zurück geben würde und fragten Emmalie, ob sie denn überhaupt Lust hätte. Ein starkes Ja und wir gaben uns einen Ruck. Es hörte auf zu regnen, die Blitze waren in annehmbarer Entfernung und es grollte nur noch dumpf, als wir ins Meer stiegen. Das Wasser war sehr viel wärmer als die Außentemperatur und unter uns begannen die kleinen Tierchen vor Scham zu glühen. Wir hatten einen Riesenspaß im nachtschwarzen Meer und Emmchen war gar nicht mehr raus zu bewegen. Der eigentlich kurze Rückweg gestaltete sich als etwas länger, da unser Boot immer wieder den Geist aufgab und der vierzehnjahrige Halbstarke eine halbe Stunde wild am Fuchteln war, bis der Motor wieder funzte. Emmalie blieb für die Nässe, die Dunkelheit und die späte Uhrzeit zum Glück sehr gelassen und irgendwann erreichten wir, wie vorhergesagt ohne vom Blitz getroffen wieder das Land.
Am nächsten Tag wanderten wir durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel zu einem anderen weitaus raueren Strand. Auf dem Weg wiesen Schilder daraufhin, dass wir die Affen wild lassen sollten und sie nicht füttern durften. Affen waren nicht zu sehen.
Am Strand angekommen erwartete uns eine ziemlich starke Brandung und wir verlagerten unsere Aktivitäten mehr auf das Sandburgenbauen mit dem neu erworbenen Spielzeug. Plötzlich kam Melli hektisch nach einem Toilettengang zurück und verlangte die Kamera. Sie rannte schreiend wieder zurück, wir sollten ihr folgen. Leider war das Spektakel fast vorbei. Melli wäre auf dem Klo beinahe auf eine Schlange getreten, die einen viel zu großen Gecko verschlingen wollte. Der Überlebenskampf war schnell ein Touristenmagnet geworden und das Personal bereitete mit einem rosa Besen bewaffnet dem Ganzen schnell ein Ende. Der Gecko wurde aus seiner heftigen Umarmung befreit und die Schlange zurück in den Dschungel geworfen. Zu Emmchens Freude saß der angegriffene Gecko noch minutenlang belämmert am Türpfosten. Auf dem Rückweg entdeckten wir doch tatsächlich noch die wirklich wilden und scheuen Affen auf den Bäumen, hatten aber nichts zum Füttern dabei. ;)
Der Tag ging geruhsam zu Ende und ich fand dank der Schwaben noch einen guten Handyreperateur in Sihanoukville als Anlaufpunkt. Unser Transport nach Thailand sollte sowieso erst einen Tag später gehen und so wollten wir den nächsten Tag damit verbringen, mein seelisches Gleichgewicht wieder herzustellen. So verließen wir guter Dinge die Insel im strömenden Regen, checkten in der billigsten und schäbigsten Unterkunft Sihanoukville's ein und ließen uns zum Handyladen fahren. Der Mechaniker wirkte sehr kompetent und versprach das Handy gegen 19 Uhr repariert zu haben. Für den Fall der Fälle, falls es früher fertig wird, ließen wir noch unsere Nummer da.
Wir nutzten die Zeit und ließen uns zu einer Stelle fahren, an denen abends die nicht mehr ganz so wilden Affen täglich gefüttert werden. Unmoralisch ließen wir uns drauf ein und verfütterten Bananen, während die Kambodschaner gönnerhaft den danach gierenden Affen ihre Red Bull Dosen überreichten. Schlimmer geht immer...
Der Rückweg führte uns über eine Kerb mit allem was Emmchens Herz begehrte. Da es aber fast 19 Uhr war, trieben wir sie voran und sehr tapfer durchschritt sie das Spektakel ohne ein einziges Fahrgeschäft in Anspruch zu nehmen. Das Handy ging vor, das hatte sie mittlerweile verstanden.
Einen Tick zu spät und schwitzend erreichten wir den verheißungsvollen Ort und sollten eiskalt abserviert werden. Wie zuhause erklärte uns der Handwerker, er wäre vor lauter Aufträgen leider nicht mehr dazu gekommen. Ob wir denn morgen auch noch Zeit hätten? Ich erhoffte mit 5 Dollar Schmiergeld noch was erreichen zu können, aber er reagierte nur damit, dass er uns noch 5 Dollar für die verschwendeten Taxifahrten in die Hand drückte. Immerhin ein Unterschied zur Heimat.
Am nächsten Morgen ging es dann früh mit dem Minibus und nach wie vor kaputtem Handy Richtung Thailand, wo alles besser werden sollte.
Für ein Foto vom örtlichen Polizisten zogen wir alle unsere Rettungswesten an und sofort, als der Motor lief, wieder aus, in der Hoffnung sie nicht mehr zu gebrauchen. Ging ganz gut und wir landeten auf einer Baustelle auf Koh Rong Samloen. Unser ganzes Resort wurde, wie das in der Nebensaison häufig so ist, fit gemacht für die Hauptsaison und war so teilweise etwas ungemütlich. Aber auf booking das günstigste, was wir finden konnten. Der Besitzer und sein herumhängendes Personal stellten sich als Schwaben heraus und er brüstete sich damit, vor 10 Jahren als erster Ausländer überhaupt ein Guesthouse auf einer Insel in Kambodscha aufgemacht zu haben. Na gut, wir waren zutiefst beeindruckt...
Nach Bezug unseres Häuschens liefen wir den Strand auf und ab. Wir wurden zu einem Angebot gelockt, abends im leuchtenden Plankton zu schwimmen. Für relativ wenig Geld und für Emmchen noch in ertragbarer Frühe. Wir sagten zu und naiv wie wir waren zahlten wir sofort.
Der Nachmittag am Strand war sehr entspannt, doch nach und nach zog sich der Himmel zu. Der Sand war so traumhaft weich, dass Emmalie unbedingt Sandpielzeug brauchte. Schon vorher hatten wir immer mal halbherzig danach geschaut, aber nie etwas Ordentliches gefunden. Jetzt wurde das Verlangen größer und der einzige Minimarkt auf der Insel verscherbelte vestaubte Eimer voll billigem Sandpielzeug für teures Geld. Ein wenig Verhandeln, und wir konnten nicht anders. Für ganze 8 Dollar haben wir uns geschworen, auf ewig das viel zu große Sandpielzeug mit uns rum zu schleppen. Wir fühlen uns seitdem Jesus etwas näher.
Es begann zu donnern und dicke Blitze zuckten über den Nachthimmel. Während des Abendessens verging uns die Lust am nächtlichen Schwimmen gewaltig, denn um unsere Insel herum tobten immer heftigere Gewitter. Mit der festen Überzeugung, das Geld zurück zu verlangen, stapften wir im Regen wieder zu unserem vereinbarten Treffpunkt. Der Herr entpuppte sich als schwieriger Verhandlungspartner und meinte, er wäre noch nie vom Blitz getroffen worden. Mit diesen schlagkräftigen Argument gestärkt offenbarte er uns das Angebot für den gleichen Preis am nächsten Tag nochmal zu starten, allerdings eine Stunde später. Wir realisierten, dass er uns so schnell das Geld nicht zurück geben würde und fragten Emmalie, ob sie denn überhaupt Lust hätte. Ein starkes Ja und wir gaben uns einen Ruck. Es hörte auf zu regnen, die Blitze waren in annehmbarer Entfernung und es grollte nur noch dumpf, als wir ins Meer stiegen. Das Wasser war sehr viel wärmer als die Außentemperatur und unter uns begannen die kleinen Tierchen vor Scham zu glühen. Wir hatten einen Riesenspaß im nachtschwarzen Meer und Emmchen war gar nicht mehr raus zu bewegen. Der eigentlich kurze Rückweg gestaltete sich als etwas länger, da unser Boot immer wieder den Geist aufgab und der vierzehnjahrige Halbstarke eine halbe Stunde wild am Fuchteln war, bis der Motor wieder funzte. Emmalie blieb für die Nässe, die Dunkelheit und die späte Uhrzeit zum Glück sehr gelassen und irgendwann erreichten wir, wie vorhergesagt ohne vom Blitz getroffen wieder das Land.
Am nächsten Tag wanderten wir durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel zu einem anderen weitaus raueren Strand. Auf dem Weg wiesen Schilder daraufhin, dass wir die Affen wild lassen sollten und sie nicht füttern durften. Affen waren nicht zu sehen.
Am Strand angekommen erwartete uns eine ziemlich starke Brandung und wir verlagerten unsere Aktivitäten mehr auf das Sandburgenbauen mit dem neu erworbenen Spielzeug. Plötzlich kam Melli hektisch nach einem Toilettengang zurück und verlangte die Kamera. Sie rannte schreiend wieder zurück, wir sollten ihr folgen. Leider war das Spektakel fast vorbei. Melli wäre auf dem Klo beinahe auf eine Schlange getreten, die einen viel zu großen Gecko verschlingen wollte. Der Überlebenskampf war schnell ein Touristenmagnet geworden und das Personal bereitete mit einem rosa Besen bewaffnet dem Ganzen schnell ein Ende. Der Gecko wurde aus seiner heftigen Umarmung befreit und die Schlange zurück in den Dschungel geworfen. Zu Emmchens Freude saß der angegriffene Gecko noch minutenlang belämmert am Türpfosten. Auf dem Rückweg entdeckten wir doch tatsächlich noch die wirklich wilden und scheuen Affen auf den Bäumen, hatten aber nichts zum Füttern dabei. ;)
Der Tag ging geruhsam zu Ende und ich fand dank der Schwaben noch einen guten Handyreperateur in Sihanoukville als Anlaufpunkt. Unser Transport nach Thailand sollte sowieso erst einen Tag später gehen und so wollten wir den nächsten Tag damit verbringen, mein seelisches Gleichgewicht wieder herzustellen. So verließen wir guter Dinge die Insel im strömenden Regen, checkten in der billigsten und schäbigsten Unterkunft Sihanoukville's ein und ließen uns zum Handyladen fahren. Der Mechaniker wirkte sehr kompetent und versprach das Handy gegen 19 Uhr repariert zu haben. Für den Fall der Fälle, falls es früher fertig wird, ließen wir noch unsere Nummer da.
Wir nutzten die Zeit und ließen uns zu einer Stelle fahren, an denen abends die nicht mehr ganz so wilden Affen täglich gefüttert werden. Unmoralisch ließen wir uns drauf ein und verfütterten Bananen, während die Kambodschaner gönnerhaft den danach gierenden Affen ihre Red Bull Dosen überreichten. Schlimmer geht immer...
Der Rückweg führte uns über eine Kerb mit allem was Emmchens Herz begehrte. Da es aber fast 19 Uhr war, trieben wir sie voran und sehr tapfer durchschritt sie das Spektakel ohne ein einziges Fahrgeschäft in Anspruch zu nehmen. Das Handy ging vor, das hatte sie mittlerweile verstanden.
Einen Tick zu spät und schwitzend erreichten wir den verheißungsvollen Ort und sollten eiskalt abserviert werden. Wie zuhause erklärte uns der Handwerker, er wäre vor lauter Aufträgen leider nicht mehr dazu gekommen. Ob wir denn morgen auch noch Zeit hätten? Ich erhoffte mit 5 Dollar Schmiergeld noch was erreichen zu können, aber er reagierte nur damit, dass er uns noch 5 Dollar für die verschwendeten Taxifahrten in die Hand drückte. Immerhin ein Unterschied zur Heimat.
Am nächsten Morgen ging es dann früh mit dem Minibus und nach wie vor kaputtem Handy Richtung Thailand, wo alles besser werden sollte.