Erstmal sorry für die Werbung, die ihr ab jetzt hier ertragen müsst. Sie ist Teil unserer Strategie mit Plus nach Hause zu kommen. Bloß nicht drauf klicken, oder vielleicht doch, denn dann gibt's glaub ich Geld. ;) Zu eurer Enttäuschung haben wir Dating- und Penisverlängerungswerbung unterbinden lassen und verzichten damit wahrscheinlich auf den ersehnten Geldregen. Nur für euch! Im Moment haben wir nach 4 Tagen sage und schreibe 47 Cent eingenommen. Immerhin eine Dose Saigon Bier.
Der wieder sehr bequeme Liegebus nach Hoi An ließ uns an irgendeiner Kreuzung in der Stadt raus. Unser neues Homestay lag allerdings etwas außerhalb, wunderbar ruhig an einen Fluss auf halbem Weg zum Strand. Die erste Amtshandlung war, nach einer Verlängerung der Visa zu fragen, denn irgendwie machte uns das Stress, dass wir Ende des Monats schon wieder raus aus Vietnam mussten. Dies stellte sich dann zwar als teuer aber ansonsten unproblematisch dar und am übernächsten Tag hatten wir unsere Pässe mit neu datiertem Stempel wieder. Die Hotelbesitzerin wollte sie aber für uns aufbewahren. In Vietnam werden wohl ab und zu die Hotels überprüft, ob auch jeder Gast angemeldet ist. Teilweise kommt die Polizei dann unangekündigt mitten in der Nacht, um die Pässe der Gäste zu überprüfen. Daher immer der Aufwand mit den Pässen. Naja, egal, jetzt hatten wir einen weiteren Monat Zeit,was uns mehr Unabhängigkeit und weniger Druck machte. Das sollte ja unser Prinzip einer längeren Reise sein, eben mal ohne auf die Uhr zu schauen, zu reisen.Das einzige Restaurant an dem Fluss sollte unsere Lieblingsbar werden. Es gab Bausteine für Emmalie und Bier und Cocktails für uns.
Wie so viele in Hoi An liehen wir uns Fahrräder aus und fuhren am nächsten Tag erstmal zum Strand. Hier gab es einen besonders aufdringliche Parkplatzwächter, der uns vors Rad sprang und einen anbrüllte wie beim Militär, man dürfe nicht weiterfahren. Wir konnten ihn ausweichen und stellten unser Fahrrad dort ab, wo uns niemand anbrüllte. Der Strand war kaum besucht und wunderschön und chillaui war angesagt. Mittags haben wir uns dann auf den Weg nach Hoi an gemacht. Dabei fiel uns auf, dass wir uns auf dem Moped eindeutig sicherer fühlen als auf dem Fahrrad, wo du ständig hupend überholt wirst. Die Räder waren irgendwie so klein, dass bei einer Kurve immer das eine Pedal auf einer bestimmten Position stehen musste, sonst hat sich der Zeh mit dem Rad schmerzhaft verhakt. Leider hab ich es zu Anfangs immer mal wieder vergessen. Außerdem waren wir nass geschwitzt, als wir ankamen. Wir streiften durch die wunderschöne Altstadt und gegen Abend erleuchteten tausende von Lampions die alten Gassen und Häuser. Allerdings war es ziemlich voll und wurde gegen Abend immer voller auch mit geführten Tourgruppen. Ein bisschen gruselig.
Aus den Erfahrungen gelernt, schnappten wir uns am nächsten Tag ein Moped und fuhren vormittags in die Stadt und besichtigten einige der alten Häuser, Tempel und Brücken. Morgens war in der Stadt noch ziemlich wenig los und so war es wesentlich stimmungsvoller als abends auch ohne Lampions.
Der Plan war eigentlich einen Zug Richtung Süden zu buchen, aber leider war schon alles ausgebucht. So mussten wir die Reisepläne nochmal umstellen. Das war unser Glück, denn so erreichten wir wunderschöne Orte, jenseits der Travelermassen. Aber dazu später mehr. Zurück nach Hoi An. Wir buchten noch eine Tour für den nächsten Tag nach My Son und handelten den Preis ordentlich runter. Nur fürs Gefühl.
Anschließend starteten wir eine Irrfahrt auf der Suche nach einem Spielplatz. Leider erfolglos, aber Emmchen war mittlerweile wieder auf dem Moped zwischen uns eingepennt, daher war es nicht allzu schlimm. Sie wachte rechtzeitig wieder auf als wir den Strand erreichten. Eine gute Alternative und der Spielplatz war vergessen. Abendessen wieder in unserer Stammkneipe am Fluss mit Buddhabowl, Bier, Cocktail und Bauklötzen.
Am nächsten Vormittag hatten wir noch Zeit für ne Runde Strand und Pool und nachmittags ging es dann per Bus nach Mỹ Sơn, eine alte Tempelstadt der Cham. Eine gute Stunde entfernt erwarteten uns beeindruckende alte, halb zusammengefallene und von Dschungel und Witterung stimmungsvoll verwittterte Tempel und Türme in einer bewaldeten Hügellandschaft. Mit uns war eine Familie aus Japan und Emmalie und die gleichaltrige Tochter kletterten zusammen auf den alten Steinen herum, bis sie vom Aufseher zurück gepfiffen wurden. Bei manch langwieriger Erklärung zu den hinduistischen Tempeln des Guides haben wir uns jedoch gewünscht, die Tour auf eigene Faust mit dem Moped zu machen. Allerdings war uns der Weg mit ca. 90 Minuten Fahrt für eine Strecke etwas zu weit. Die Anlagen waren fast menschenleer, weil wir nachmittags unterwegs waren. Vormittags ist es wohl rappelvoll. Zurück nach Hoi An ging es dann ein kurzes Stück mit dem Boot auf dem Fluss, wo wir Bier, Sandwich und einen tollen Sonnenuntergang hinter dem ländlichen Vietnam mit seinen Wasserbüffeln und Reisfeldern genießen konnten.
Am Abend wurden wir in unserer Stammkneipe persönlich begrüßt und wir mussten fast nicht mal bestellen und das Essen und Trinken war schon da.
Unsere Unterkunft, Vy Hoa Hoi An Villas, können wir von der Ausstattung, der Lage und der sehr schönen modernen Einrichtung her zwar sehr empfehlen, aber wir hatten selten so ein schlechtes Frühstück. Abends durften wir immer etwas auf einer Karte aussuchen, die uns schon vorwarnte, immer nur ein Essen auszuwählen. So konnten wir bei der Wahl von einem gekochten Ei leider kein Brot mehr bestellen und so weiter. Es ging immer nur entweder Butter oder Marmelade. So aßen wir meistens trockenes Brot und Emmchen genügte sich mit Ei. Wir dachten jedes mal morgens, das können sie doch so nicht bringen, aber es kam dann genau so. Naja, Essen gibt's ja hier sonst genug. Wir überlegten, wie wir weiter kommen, der Zug war ja ausgebucht. Zur Debatte standen eine recht lange Busfahrt, ein Inlandsflug oder kleinere Etappen per Bus. Wir wollten es nach dem doch recht touristischen Hoi An mal wieder rustikaler und ursprünglicher haben. Wir entschieden uns mit dem lokalen Bus nach Kon Tum in der zentralen Hochebene zu fahren und in kleineren Etappen Richtung Süden zu fahren. Durch das Visum hatten wir ja jetzt mehr Zeit zur Verfügung.
Am nächsten Morgen ging es dann per Taxi Richtung Busbahnhof nach Đà Nẵng, von wo laut Reiseführer zig Busse nach Kon Tum fahren sollten. Im Auto murmelte Melli etwas davon, sie hätte das Gefühl etwas ganz wichtiges vergessen zu haben. Ich kanzelte sie etwas barsch ab, aber es gährte in mir, bis mir die Pässe wieder in den Sinn kamen. Puh, nochmal Glück im Unglück. Eine Mitarbeiterin schwang sich aufs Moped und brachte sie uns hinterher und wir waren selig. Die Fahrt zum Busbahnhof ging dann doch länger als erwartet, aber schließlich kamen wir an. Dazu dann beim nächsten Mal mehr. Wir hoffen ihr habt jetzt beim Lesen nicht aus Versehen irgendeinen Quatsch bestellt, weil ihr euch verklickt habt, aber dann klingelt bei uns die Kasse. Bis bald!